Literarisch-musikalische Matinee und Ausstellung im BEGAS HAUS
Literarisch-musikalische Matinee und Ausstellung im BEGAS HAUS
29.09.2024 12:00 Uhr
„Bilder in uns Worte darüber“ – zwölf fotografisch-poetische Monatsblätter
Die Corona-Pandemie hat Künstler, die per Bühne den Kontakt zum Publikum suchen, besonders getroffen. Der Vorhang zu, und alle Fragen offen? Man floh ins Internet. Wo sich zwischen Wendelin Haverkamp und dem Freund und Kollegen Dieter Kaspari eine Dialog-Reihe „ergab“: Kaspari im Keller sitzend vor seinem Foto-Archiv, telefonierend mit Haverkamp, auf seinem Balkon liegend und schreibend. Der Titel der Reihe aus zehn Folgen hieß folgerichtig: „Die Welt als Keller und Balkon“. Die Anleihe bei Schopenhauer wird nicht geleugnet …
Aber bei der Arbeit mit dem Internet kommt für jedermann der Punkt, da will man keinen Bildschirm mehr sehen. Da werden die verwaschenen Visagen und quäkenden Stimmen unerträglich: Etwas anklicken, rauf- und runterscrollen, was anderes anklicken, wieder zurückklicken und irgendwann final abzustürzen.
Haverkamp und Kaspari wollten ein Werk schaffen, das nicht zu jeder Zeit überall ist und demzufolge an keinem Ort nicht ist. Sie wollten etwas machen, das man lange anschaut und, wenn man es nicht mehr sieht, doch immer noch vor Augen hat: Etwas, das zum Bild in uns wird, und die Worte darüber geben den Bildern neues Licht.
So entstand die Idee zu einer dialogischen Komposition aus Wort und Bild: Zwölf immerwährende Monatskalenderblätter mit dem Titel „Bilder in uns Worte darüber“. Es hat die Kombinatorik von poetisch-satirischem Text (Wendelin Haverkamp) und Fotografie (Dieter Kaspari) zum Thema, wobei Bild und Wort nicht singulär nebeneinanderstehen, sondern ineinander verschachtelt und verwoben sind.
Aus der beschriebenen Situation der Pandemie heraus entschieden sich die beiden Künstler, das Werk „Bilder in uns Worte darüber“ in zweifacher Form zu realisieren: Zunächst als Internet-Version, dann als Schwarzweiß-Drucke.
Die Druckversion wurde gestaltet in Form von zwölf Drucken in einer limitierten, nummerierten und signierten Auflage. Diese Version ist erklärtermaßen traditionell und hochwertig hergestellt nach dem Motto: „Jetzt erst recht“, sozusagen als Reaktion auf die „digitale Verameisung der Welt, auf die Kastrierung der Individualität, auf die Entwertung aller Dinge durchs Internet. Als trotzige Behauptung, dass ein Werk eine reale Aura haben muss, weil es sonst nicht existiert.“ (Haverkamp)
Beide Versionen sind nun zu sehen im Heinsberger BEGAS Haus.
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