Wöchentlich 06.09.2023 bis 20.09.2023

Ihr Vater mit 18 Jahren, sie mit 16 – die Malerin Brigitta Jacoby hatte solche Fotos übereinandergelegt und kombiniert. Für die Ausstellung „Vaterbilder“ hat sie nun diese Bilder als großformatige Ölgemälde erstellt.

Brigitta Jacoby schloss ihr Studium in Kunst, Musik und Pädagogik an der RWTH Aachen mit einer Abschlussarbeit bei Professor Joachim Bandau ab. Schon während ihres Studiums hatte sie sich mit dem Thema „Vaterbilder“ befasst, das in den letzten Jahren seit 2015 eine künstlerische Fortsetzung erfahren hatte.

Ausgangspunkt ihrer ersten künstlerischen Auseinandersetzung mit ihrem Vater waren zwei Passbilder gewesen, die ihren 1923 geborenen Vater im Alter von 18 Jahren und sie mit 16 Jahren zeigten. Mit Hilfe eines Schwarz-Weiß-Kopierers hatte Brigitta Jacoby diese Bildchen bearbeitet. Der Kontrastumfang der Ausgangsbilder wurde reduziert durch das Kopierverfahren, die Bilder auf Folien gedruckt und übereinandergeschichtet. So schauten dem Betrachter schließlich Vater und Tochter aus einem Bild entgegen. Mal erschienen die beiden Abbildungen nahezu deckungsgleich, mal in Größe und Anordnung versetzt. Jedes neue Bild ergab eine neue Sichtweise auf die Vater-Tochter-Beziehung.

Man muss sich vorstellen, dass es damals noch keine Computertechnik gab, die das geleistet hätte, was heute so einfach erscheint. Die Thematik Polarität – das eine kann ohne das andere nicht sein – wird nicht nur durch das Schwarz und Weiß klar. Die Ölgemälde entstehen seit 2015.