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„Faszination Viskose“ Dokumentationszentrum Glanzstoff

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19.11.2023 14:00 Uhr

Ausstellung im Dokumentationszentrum Glanzstoff: Faszination Viskose

Unter dem Titel „Faszination Viskose“ präsentiert das Dokumentationszentrum Glanzstoff vom 19. November 2023 bis zum 31. März 2024 eine Wechselausstellung, die die historische Entwicklung von der Seide bis zur Viskoseherstellung am Glanzstoffstandort präsentiert, mit dem Schwerpunkt auf 110 Jahre Viskoseproduktion in Oberbruch.

Die Ausstellung spannt einen Bogen vom Beginn der Seidenherstellung, die vor mehreren Tausend Jahren in China begann, über die Erfindung und Weiterentwicklung der Kunstseide am Standort Oberbruch bis zur Schließung und dem Rückbau der Produktionsanlagen. Ergänzend zur Ausstellung wird ein Stummfilm aus dem Bundesfilmarchiv, mit Untertiteln, aus den 1920er Jahren gezeigt. Dieser wurde in Oberbruch gedreht und beschäftigt sich mit der Herstellung von Viskoseseide.

110 Jahre Viskoseproduktion im Werk Oberbruch

Anfang des 20. Jahrhunderts kam aus England das Viskoseverfahren zur Herstellung von Kunstseide auf dem Markt. Die sogenannte Viskoseseide ist genauso hochwertig, doch in der Herstellung günstiger als die bisher hergestellte Kupferseide, vor allem weil der Rohstoff aus Zellstoff, also aus Holz, besteht.

Weiterentwicklung

Für das neue Verfahren mussten die chemischen Anlagen für die Produktion umgestellt werden, aber die bestehenden Spinnmaschinen funktioniert genauso gut mit Viskoseseide. Mit den erworbenen Patenten wurde die Produktion schrittweise auf Viskose umgestellt und das Unternehmen in eine neue Zukunft geführt: Im Werk arbeiten 1917 bereits 3.950 Beschäftigte.

Aufschwung

Mit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg blühte das Unternehmen auf und hatte Ende 1949 wieder 4.200 Beschäftigte. Entscheidend dafür war die Entscheidung, die erste Produktionsstätte in Deutschland für Perlon-Seide in Oberbruch zu errichten. Die neue Fabrik wurde in Rekordzeit gebaut und war schon in weniger als einem Jahr betriebsbereit.

Abschwung

Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich jedoch in den 1970er Jahren. Die vorhergesagte goldene Zukunft der Chemiefaser blieb aus. Schuld daran hatte nicht nur die Ölkrise1973. Der Weltmarkt entwickelte sich immer weiter und vergrößerte sich, denn auch die asiatischen Unternehmen investierten nun in Chemiefasern. Enka-Glanzstoff war mit einem Massenprodukt nicht mehr wettbewerbsfähig, da die Chemiefasern außerhalb von Europa viel günstiger hergestellt werden konnten. Der Viskose-Betrieb wurde später von einer Investorengruppen übernommen und schloss aus wirtschaftlichen Gründen 2007. Die Maschinen wurden nach China verkauft. Der Abbau und die Demontage wird in der Ausstellung mit 30 Fotos dokumentiert – damit endete die Ära der Viskoseproduktion nach 110 Jahren in Oberbruch.

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Veranstaltungsort
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Treffpunkt:
Dokumentationszentrum Glanzstoff
Boos-Fremery-Straße 62, Tor 1
52525 Heinsberg

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag:
14.00 bis 17.00 Uhr
Weitere Termine nach Vereinbarung

Normale Eintrittspreise:
4,00€ pro Person
2,00€ ermäßigter Eintritt
kostenlos für Kinde bis 12 Jahre

Weitere Infos:
www.glanzstoff-doku.de

Fotos:
Dokumentationszentrum Glanzstoff